Viele lieben Nützliches – Rheinfelden

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20. Juli 2017

Kreative Nähwerkstatt in der Peter-Krauseneckstraße kommt bei Bewohnerinnen der GU gut an.

RHEINFELDEN. Seit dem 17. Februar bietet die Evangelische Chrischona Gemeinde in ihren Räumen in der Peter-Krauseneckstraße eine Kreative Nähwerkstatt an. Angesprochen werden Migrantinnen, Jugendliche und Frauen aus dem Stadtgebiet, die Interesse am Nähen haben. Dazu gehören viele Frauen aus den Gemeinschaftsunterkünften, die dort kein Material und keine Nähmaschine zur Verfügung haben. Sie nutzen die Gelegenheit, am Freitagmittag ihre Näharbeiten machen zu können. Das Projekt wird vom Landkreis Lörrach finanziell gefördert.

Im Untergeschoss des neu erbauten Zentrums Lichtblick geht es jeden Freitag lebhaft zu. Ab 14.30 Uhr wird genäht. Projektleiterinnen Birgit Doerk und Esther Lavanchy werden von 13 ehrenamtlichen Helferinnen unterstützt. „Wir sind ein richtig tolles Team und ergänzen uns prima“, bemerkt Doerk. Zwei Helferinnen sind für einen Freitag verantwortlich eingeteilt, sie erarbeiten ein Projekt, das dann angeboten wird. Jüngst wurden gemeinsam Kopfkissen 40 mal 80 Zentimeter genäht, die dann mit nach Hause genommen werden durften.
„Wir beginnen mit einfachen Sachen, aber mit Gegenständen, die die Frauen auch gebrauchen können. Einkaufstaschen, Turnbeutel, Kinderkleider, Türstopper oder eben Kissen. Die Begeisterung und der Stolz, etwas mit eigenen Händen geschaffen zu haben, ist enorm“, sagte Birgit Doerk.

Von dem Geld, das der Landkreis zur Verfügung stellte, wurden gebrauchte Nähmaschinen gekauft. „Gleiche Nähmaschinen macht die Arbeit für die Helferinnen leichter“, erläuterte Birgit Doerk.

Salimata aus Nordafrika hat noch nie an einer Nähmaschine gesessen. Mit Begeisterung drückt sie auf den Fußhebel und rattert los, die Helferin ruft: „Langsam, langsam!“, doch Salimata ist nicht zu bremsen. Sie ist motiviert und näht mit großem Eifer ein kariertes Kissen.

Asylbewerberinnen können Kleidung günstig in der Kleiderkammer kaufen. Doch die passt nicht immer, das kann im Nähprojekt geändert werden. Auch Flickarbeiten können unter Anleitung erledigt werden. Knöpfe und Vlieseline sind immer Mangelware.

Drei Stunden werden am Freitagnachmittag in der Gemeinde Nähmaschinen, Material und das nötige Know-how angeboten. Dazu gehört auch eine Pause, in der sich die Helferinnen und ihre Gäste bei Kaffee und Zopf austauschen können. Einfach ist das nicht immer, bisher haben Frauen aus elf Nationen von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Da wird in allen Sprachen mit viel Gestikulieren parliert.

Zu Beginn des Projekts wurden die Frauen in der Schildgasse und in der Römerstraße abgeholt. Bald jedoch kannten sie den Weg und gingen alleine zur Nähwerkstatt. Diese Frauen sind jetzt zum Teil ausgezogen, es kommen wieder neue Asylbewerberinnen. Das Projekt beginnt von vorn. „Wir sehen, dass dieses Angebot gut angenommen wird. Wir haben viel Material geschenkt bekommen, Stoffe von Privatleuten und von der Pfalzergruppe in Herten. Davon können wir viele schöne Dinge nähen! Für uns ist dieses Projekt gelebter Glaube“, informierte Birgit Doerk.

Info: Die Kreative Nähwerkstatt ist reine Frauensache, wenn nötig sogar mit Kinderbetreuung. Die nächsten Termine sind 14. und 21. Juli; vom 28. Juli bis 8. September ist die Nähwerkstatt wegen Ferien geschlossen. Es geht regelmäßig weiter ab Freitag, den 15. September, jeweils 14.30 Uhr. Ansprechpartnerin ist Birgit Doerk, Telefon: 07623/ 909413

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Autor: Danielle Hirschberger

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